DJ Philips
Die Indiecharts DJs stellen sich vor - Teil 1
In dieser neuen Rubrik stellen wir die Leute hinter den Charts vor; momentan sind es knapp sechzig über ganz Österreich verteilte Djs, die Woche für Woche die Austrian Indie Charts per Voting ermitteln. Der Modus ist so, dass die Djs aus sechzig aktuellen Vorchlägen ihre jeweiligen Top Ten voten (sollte unter den sechzig Vorschlägen nichts passendes dabei sein, haben die Djs die Möglichkeit eigene Vorschläge einzubringen, sprich das Erscheinungsbild der Charts aktiv mitzubestimmen). Den Anfang beim Licht ins Dunkel bringen macht Dj Philips; in Innsbruck, ein sicherlich nicht unbekannter Geselle der Plattenauflege-Zunft!
Stell dich mal vor; wer du bist, wo du so auflegst?
Mein Name ist Philipp Koch und unter meinem Pseudonym PHILIPS kann ich bereits auf hunderte DJ-Sets im In- und Ausland zurückblicken. Angefangen professionell aufzulegen hab ich im Jahr 2006 - als Resident einer wöchentlich stattfinden Clubnight - im über die Grenzen bekannten Weekender Club in Innsbruck. Dort spielte ich regelmässig vor rund 500 Gästen und wurde somit ein fester Bestandteil der Innsbruck Musik-Szene. Mittlerweile veranstalte ich jeden ersten Freitag im Monat meine Clubnight „New Wave of Indie Dance“ im Aftershave in Innsbruck.
Was legst du auf; sprich was is deine grundsätzliche Philosophie beim auflegen, in welche Richtung gehst du geschmackstechnisch?
Meiner Vorstellung nach sollte die perfekte Indie-Clubnight zum tanzen animieren, deshalb muss für mich ein perfektes Set auch aus tanzbaren tracks bestehen. Meines Achtens nach werden viel zu viele Veranstaltungen, gerade im Indie Bereich, missverständlicher Weise zur Selbstdarstellung einiger DJs verwendet, wobei es ihnen meistens darum geht Insidern zu zeigen welche B-Seiten Sammlung man besitzt. Mir ist es hingegen wichtig, dafür zu sorgen dass jeder glücklich nach Hause geht und am besten das nächste mal wieder kommt.
Was sind deine aktuellen Favourites?
Nach dem ich immer schon ein großer Fan von Jamie T. war und nach wie vor bin, freue ich mich ganz besonders auf sein neues Album „Carry on the Grudge“, die ersten beiden Single-Auskoplungen stimmen mich schon mal sehr positiv! Außerdem bin ich schon seit längerem auf einem Disco-Trip und höre sehr viel Blood Orange und Kindness. Und von „Can’t do without you“ von Caribou kann ich momentan auch nicht genug bekommen, mochte schon seine letzten Alben und bin gespannt wie das neue wird.
Hast du eine Einschätzung ob und falls ja inwiefern sich der Geschmack der Leute im Westen von jenen in Wien/Ost-Österreich unterscheidet in Bezug auf Bands bzw Indie-Musik?
Der Westen ist komplett anders als der Osten und ganz besonders Innsbruck. Durch die vielen Studenten ist es eine sehr schnelllebige, aber auch lebendige Stadt, dadurch werden jedes Jahr die Karten neu gemischt und die ganze Aufbauarbeit geht wieder von vorne los. Nur selten können sich richtige Szenen durchsetzen und bleiben dadurch eher eine überschaubare Raderscheinung. In einigen Clubs oder auch Beisln läuft deshalb Musik die man genau so gut im kommerziellen Radio hört. In den anderen geht es darum wer noch deeper oder minimaler auflegt und dann wären noch die Clubs wo andauernd Nu-Jazz läuft. Nicht umsonst gibt es das allseits bekannte Ost/West-Gefälle, nur wenige hören hier FM4, neue Musikrichtungen kommen nur mit einer extremen Zeitverzögerung und österreichische Indie-Bands können, auch auf Grund der fehlenden medialen Unterstützung, nicht wirklich Fuß fassen.
Die fürchterlichste/überschätzteste Band aller Zeiten ist ………… ?
Ziemlich alles aus UK das mit „The next big thing“ angekündigt wird und danach sofort wieder vom Radar verschwindet. z.B. The Enemy…
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