Die Kerzen

Es kommt nicht oft vor, dass eine neue Band mit ihrer Debütsingle in nur zwei Wertungswochen auf Platz Eins der Indie Charts landet. Den Kerzen aus Mecklemburg-Vorpommern ist dieses Kunststück gelungen. Klar, dass wir dem auf den Zahn fühlen wollten; lest mehr im ersten Interview überhaupt, welches die Kerzen einem österreichischen Medium gegeben haben...

Seit wann gibt es die Kerzen, und wo kommt ihr her?


Die Kerzen gibt es seit dem spontanen Drang in unserem Proberaum, den wir schon etwas länger haben,
deutschsprachige Popsongs zu schreiben und aufzunehmen. Auf einmal stand für uns das Projekt im Raum, eine EP
daraus zu machen und ein paar Konzerte zu spielen. Das ist jetzt eins, zwei Jahre her und lief eigentlich eher nebenbei.
Bis auf Jelly kommen wir alle Ludwigslust in Mecklenburg und machen im Grunde zusammen Musik, seit dem wir uns
kennen.


Mecklemburg-Vorpommern; wie ist das so?


Es ist kalt, die Gehälter sind immer noch nicht auf West-Niveau, es wird oft gemeckert und manchmal gibt es Senfei.
Dafür sind Mieten günstig, vor allem für Proberäume. Ansonsten gibt es dort wahnsinnig viel nichts, was gut ist, denn
dann stört sich auch niemand daran, wenn irgendwo jemand Musik macht. Darauf waren wir auch angewiesen, denn das
ist eine der wenigen Beschäftigungsmöglichkeiten, die uns vergönnt waren.


Mit eurer Debüt-EP "Erotik International" seid ihr gleichmal bei Staatsakt, dem vielleicht tollsten
Indie-Label Deutschlands gelandet; wie kam es dazu?


Der Kontakt zu Staatsakt erging in erster Linie aus dem Antrieb der Arbeitsscheu. Um seine Bachelor-Thesis weiter
aufzuschieben, wagte Super Luci den kühnen Versuch, mit einem reißerischen Dreizeiler per Mail über Die Kerzen zu
informieren. Eine Woche später begrüßten wir dann Maurice Summen in Ludwigslust und zeigten ihm in Form einer
durch Halbwissen und Gerüchten gefütterten historischen Stadtführung alles, was es in dieser Provinz zu sehen gibt:
Vom Schloss mit artenreicher Parkanlage über den Lieferservice der besten schlechten Pizza der Welt bis hin zum
Erfinder der aufblasbaren Sichtschutz- oder Gafferwand. Es wurde getrunken, geraucht und abends gab es Senfei.


Eure Haupteinflüsse scheinen in den 80s bei New Romantic und New Wave zu liegen; ist das die
Musik die ihr auch privat am liebsten hört?


Fizzy Blizz hört ausschließlich Spandau Ballet, Jelly Del Monaco meistens Techno, Die Katze interessiert sich für Jazz,
Klassik (vorwiegend Romantik und Spätbarock) und 187 Straßenbande und Super Luci pumpt (Zitat:) „Eigentlich alles,
außer dem neuen Drangsal Album".


Wie geht es da nun Release-technisch weiter, vor allem gibt es schon einen Plan wann ein Album
folgen soll?


Wir gehen jetzt erstmal im Januar auf Tour. Ein Album kommt natürlich, das wird 2019 auch definitiv erscheinen. Wann
genau wissen wir allerdings noch nicht. Ein halbes Jahr wird das schon noch dauern, vielleicht länger



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